Nach fast vier Jahrzehnten muss Michael Koch, Inhaber zweier Schuhläden in Düsseldorf, Insolvenz anmelden. Die Schuhparadies Michael Koch GmbH, bekannt für ihr Angebot an Rieker und Tamaris Schuhen, sieht sich mit unüberwindbaren finanziellen Hürden konfrontiert. Die Pandemie, der Ukrainekrieg und die Energiekrise haben das Geschäft schwer getroffen.
Der Weg zur Insolvenz
Die Entscheidung zur Insolvenzanmeldung fiel, als die Bestellung der Frühjahrsware die finanzielle Realität unmissverständlich machte. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jan-Philipp Hoos, ist nun mit der Sanierung des Unternehmens beauftragt. Sechs Mitarbeiter stehen vor ungewisser Zukunft, während der Betrieb bis Ende April fortgesetzt wird.
Herausforderungen im Einzelhandel
Kochs Geschäfte, ein „Rieker Store“ und eine „Tamaris“-Filiale, standen bereits vor der Insolvenzanmeldung unter Druck. Der Räumungsverkauf bei Rieker und die Fortführung von Tamaris durch die Muttergesellschaft Wortmann sind Teil der Bemühungen, das Beste aus der Situation zu machen. Doch die steigenden Kosten für Energie, Material und Löhne, gepaart mit hohen Mieten, haben den Betrieb zunehmend unrentabel gemacht.
Der Online-Handel als doppeltes Schwert
Koch versuchte, den Lockdown durch den Verkauf über Online-Plattformen zu überbrücken. Anfangs schien dies eine Lösung zu sein, doch stiegen die Gebühren signifikant, und die hohe Retourenquote belastete das Geschäft zusätzlich. Die Rückkehr der Kunden in die Fußgängerzonen brachte nicht die erhoffte Wende, da die Auswirkungen der Pandemie und weiterer Krisen das Kaufverhalten dauerhaft verändert haben.
Ausblick und persönliche Perspektive
Trotz des bevorstehenden Endes seines Geschäftsbetriebs ist Koch um das Wohl seiner Mitarbeiter besorgt und hofft auf eine Übernahme im Tamaris-Geschäft. Für sich selbst sieht er aufgrund seiner Erfahrung und Reputation in der Branche optimistisch in die Zukunft.
Fazit
Die Insolvenz der Schuhparadies Michael Koch GmbH unterstreicht die vielfältigen Herausforderungen, mit denen lokale Einzelhändler konfrontiert sind. Von der Pandemie über geopolitische Krisen bis hin zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten – die Kombination dieser Faktoren kann selbst langjährige Geschäfte in die Insolvenz treiben.