ASB insolvent – Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Regionalverband Mittleres Westfalen e.V. steht vor dem Aus. Die Insolvenz des traditionsreichen Wohlfahrtsverbandes erschüttert die soziale Landschaft in Hamm und Werl. Mitarbeiter und Betreute stehen vor einer ungewissen Zukunft, während Hoffnung auf eine mögliche Übernahme der Dienste besteht.
Hintergründe der finanziellen Schieflage
Die Wurzeln der ASB-Insolvenz reichen tief. Trotz eines ambitionierten Reformkurses konnte der Verband die Last der Altschulden nicht abschütteln. Am 22. April dieses Jahres sah sich die Führung gezwungen, beim Amtsgericht Dortmund einen Insolvenzantrag zu stellen. Dies sicherte zumindest vorübergehend die Gehälter der Mitarbeiter durch das Insolvenzgeld.
Dramatische Folgen für Mitarbeiter und Betreute
Die Konsequenzen der Insolvenz sind weitreichend. In Werl verlieren elf Mitarbeiter ihre Jobs, in Hamm trifft es sogar 80 Angestellte. Besonders besorgniserregend ist die Situation für die 73 Menschen im Kreis Soest, die bisher vom ASB betreut wurden. Ihre Versorgung steht nun auf der Kippe.
Hoffnungsschimmer am Horizont
Trotz der düsteren Aussichten gibt es Grund zur Hoffnung. Der Landschaftverband Westfalen-Lippe (LWL) führt intensive Gespräche, um die Betreuung von Menschen mit psychischen Problemen weiterhin sicherzustellen. ASB-Vorsitzender Ralf-Dieter Lenz sieht Perspektiven für eine Übernahme der Dienste. Dies könnte nicht nur die Versorgung der Betreuten sichern, sondern auch den gekündigten Mitarbeitern neue Chancen eröffnen.
Vom Aufstieg zum Fall
Die Geschichte des ASB in der Region ist eine von Expansion und Rückschlag. Vor rund 15 Jahren begann der Verband, seine Präsenz im Kreis Soest auszubauen. Von bescheidenen Anfängen an der Bäckerstraße in Werl entwickelte sich der ASB zu einem wichtigen Akteur in der sozialen Landschaft. Die erst vor zwei Jahren bezogene Geschäftsstelle im Hellweg-Center symbolisiert diesen Aufstieg – und nun den jähen Fall.
Blick in die Zukunft
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Wird es gelingen, einen Nachfolger zu finden, der die wichtigen sozialen Dienste fortführt? Können die Mitarbeiter ihre Expertise in neue Strukturen einbringen? Die Antworten auf diese Fragen werden nicht nur über das Schicksal der Betroffenen entscheiden, sondern auch die soziale Infrastruktur der Region prägen.